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Macht flexible Arbeitszeit wirklich produktiver? 5 Mythen über Home-Office & Co.

Führen Sie ein virtuelles Team oder arbeiten Ihre Mitarbeiter manchmal aus dem Home-Office? Vielleicht sind Sie ja ein strenger Befürworter der Präsenzzeit. Oder setzen Sie voll auf flexible Arbeitszeit und Vertrauensarbeitszeit?

Egal welches Arbeitsmodell Sie nutzen: Als Unternehmer ist die Produktivität Ihres Teams ein wichtiger Faktor. Und mit den ganzen Diskussionen rund um flexible Arbeitszeitmodelle und die Arbeit der Zukunft stellen Sie sich sicher die folgende Frage:

Machen flexible Arbeitszeit, Home Office oder Vertrauensarbeitszeit mein Team wirklich produktiver?

Oder ist das ein Mythos?

Macht flexible Arbeitszeit wirklich produktiver?

Macht flexible Arbeitszeit wirklich produktiver? (Photo by Andrew Neel | Unsplash)

Das Problem mit dem flexiblen Arbeitszeitmodell

Ich habe sie alle gehört, die Sorgen und Ängste um alternative Arbeitszeitmodelle. Viele Arbeitgeber fürchten komplizierte Planungen rund um freie Tage und Abwesenheiten. Wer garantiert, dass das „Home-Office“ nicht aus TV und Couch (oder noch schlimmer, der Hausarbeit) besteht? Ganz zu schweigen von Vertrauensarbeitszeit: Wer arbeitet denn schon, wenn er nicht muss? So ziemlich alle, wie wir gleich sehen werden.

Aber nehmen wir zuerst die ganzen Behauptungen rund um alternative Arbeitszeitmodelle genauer unter die Lupe.

Mythos 1: Je länger der Arbeitstag, desto produktiver ist er. Richtig oder falsch?

Falsch, falsch, falsch. Produktivität hat rein gar nichts nichts mit der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden zu tun. Studie um Studie beweist, dass die Produktivität nicht steigt, wenn wir mehr arbeiten. Das Gegenteil ist der Fall: Je mehr wir arbeiten, desto länger brauchen wir, um eine Aufgabe zu lösen. Wir werden müde, abgelenkt und unbeständig. Und müde Menschen machen mehr Fehler, werden öfter krank und sind weniger motiviert. Also nicht das, was Sie sich von Ihrem Team wünschen, oder?  

Mythos 2: Produktivität wird während 6-8 Stunden pro Tag aufrecht erhalten. Richtig oder falsch?

Falsch. Wussten Sie, dass Sie durchschnittlich nur knapp drei Stunden am Tag produktiv sind? Ja, Sie haben richtig gelesen: Von den acht Stunden, die Sie bei der Arbeit verbringen, arbeiten Sie eigentlich nur drei. Das ist weniger als die Hälfte. Unter idealen Arbeitsbedingungen erhöht sich diese Zahl leicht: Ohne Ablenkungen, im eigenen Arbeitsrhythmus und einer entsprechenden Umgebung. Aber auch unter den idealsten Verhältnissen gilt, dass wir nicht 8 Stunden produktiv sein könne. In Bezug auf die tatsächliche Produktivität ist der 8-Stunden-Arbeitstag darum ein Mythos.  

Mythos 3: Mitarbeiter im Home-Office arbeiten weit weniger als sie angeben. Richtig oder falsch?

Auf den ersten Blick könnte das wahr sein: Es gibt viele Berichte über den Missbrauch von Telearbeit. So viele, dass Firmen die Telearbeit wieder vermehrt verbieten – allen voran Marisa Meyer, die bei Yahoo vor einigen Jahren wieder die Präsenzzeit einführte. Unter diesen Umständen wirkt auch die Studie verdächtig, nach der Telearbeiter mehr tatsächlich Arbeitsstunden leisten als ihre Kollegen vor Ort. Ich meine, wer sagt denn, dass diese Mehrstunden nicht ebenfalls erlogen sind?

Aber so einfach ist es nicht. Die gleiche Studie besagt nämlich, dass Engagement und Motivation bei Fernarbeitern höher sind als bei ihren Kollegen im Büro. Engagierte, motivierte Mitarbeiter ist das, was jeder Unternehmer sich wünscht. Und selbst wenn das Nickerchen am Mittag tatsächlich einmal in die Arbeitszeit eingerechnet wurde: Haben wir nicht gerade gelernt, dass Produktivität nichts mit der Anzahl der Arbeitsstunden zu tun hat? Wie in so vielen Bereichen des Lebens geht es bei der Arbeit um Qualität, nicht Quantität. Und Qualität ist das, wofür Sie Ihre Mitarbeiter bezahlen, richtig? Eben.  

Mythos 4: Flexible Arbeitsverhältnisse sind schlecht für Arbeitgeber, aber gut für die Mitarbeiter. Richtig oder falsch?

Das ist ein verbreitetes Missverständnis. Tatsächlich profitieren beide Parteien von flexiblen Arbeitsvereinbarungen – genauso beide Parteien darunter leiden können.

Es ist unbestreitbar praktisch, wenn die Mitarbeiter immer vor Ort und Stelle sind, wenn Sie das brauchen; flexible Modelle können dazu führen, dass die Verfügbarkeit nicht immer gegeben ist. Auf der anderen Seite vermissen manche Telearbeiter den sozialen Kontakt, den das Büroleben bietet: Die spontanen Gespräche vor der Kaffeemaschine, der Klatsch beim gemeinsamen Mittagessen und das Gefühl, Schulter an Schulter etwas zu erreichen.

Kann ohne Büro Team-Gefühl aufkommen?

Kann ohne Büro überhaupt ein Team-Gefühl aufkommen? (Photo by Unsplash | rawpixel.com)

Das Home-Office kann sehr einsam sein – und es ist nicht immer leicht, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen, wenn man sich nie die Augen sieht. Aber es gibt Möglichkeiten, dem zu begegnen: Organisieren Sie regelmässige Treffen, oder schaffen Sie eine eigene Chatkultur mit besonderen Ritualen. Das gleiche gilt auch für die Verfügbarkeit Ihrer Mitarbeiter: Die heutigen Möglichkeiten sind fast endlos. Nutzen Sie Apps wie Skype oder Slack, intelligente Projekt-Management-Tools – und schenken Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen. Sie werden mit Sicherheit belohnt.  

Mythos 5: Vertrauensarbeitszeit braucht keine Arbeitszeiterfassung. Richtig oder falsch?

Richtig: Wenn Sie Ihren Mitarbeitern vertrauen, brauchen Sie theoretisch natürlich keine Kontrolle über die Arbeitsstunden. In der Praxis sollten Sie die Arbeitszeit Ihrer Angestellten immer im Auge behalten. Nicht nur, weil Arbeitszeiterfassung in manchen Ländern gesetzlich vorgeschrieben ist. Sondern vor allem, um Ihre Mitarbeiter – und damit Ihr Unternehmen – zu schützen. Denn Vertrauensarbeitszeit führt zu mehr Engagement, und das führt in der Regel zu mehr Überstunden. Wie wir gesehen haben, sind längere Arbeitstage schlecht für Körper, Geist – und nicht zuletzt die Produktivität.

Also bitte: Erfassen Sie in jedem Fall die Arbeitszeit. Die heutigen Zeiterfassungssysteme bieten Arbeitszeiterfassung in Echtzeit für Sie und Ihr Team, vielseitige Analysetools inklusive.  

Steigern Sie die Team-Produktivität mit flexiblen Modellen!

Um wieder auf die ursprüngliche Frage zu kommen: Ja, flexible Zeitarrangements sind wahrscheinlich das, was Sie brauchen, um die Produktivität Ihres Teams zu steigern. Aber gehen Sie mit Bedacht vor: Offene und effiziente Kommunikation ist der Schlüssel zu einem glücklichen, produktiven Team – und das gilt umso mehr für flexible Arbeitszeitmodelle. Wer macht was, wieso, wann und wo: Schlaue Apps für Arbeitszeiterfassung und integriertes Projektmanagement helfen Ihnen und Ihrem Team, besser zu arbeiten als je zuvor.

Finden Sie noch heute das perfekte Arbeitszeitmodell für Sie, Ihr Team und Ihr Unternehmen – und Sie werden die Früchte über Jahre hinweg ernten. Und Sie? Was ist Ihr perfektes Arbeitszeitmodell? Ich bin gespannt!

Herzlich, zistemo

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